Wie der Solarausbau in Baden-Württemberg weiter vorangetrieben werden kann, haben Fachleute am 17. Oktober 2024 auf dem 11. Solarbranchentag Baden-Württemberg in Stuttgart gezeigt. Im Zentrum der Veranstaltung standen die Ausbauziele deutschlandweit und im Südwesten, der Abbau juristischer Hürden sowie die Förderung der Solarstromerzeugung. Weitere Themen waren die Bereitstellung von Solarparkflächen, die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Ausbildungsthemen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Solar Cluster Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Umweltministerium und der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg. Umweltministerin Thekla Walker eröffnete den Kongress und kündigte an, das Solar Cluster auch im nächsten Jahr finanziell zu unterstützen.
Attraktive und stabile Rahmenbedingungen sind wichtig für den Solarausbau – nicht nur in Baden-Württemberg. Wie die Photovoltaik künftig gefördert werden soll, um den Ausbau weiter zu gewährleisten und warum die Photovoltaik so wichtig für Baden-Württemberg ist, zeigen die Referentinnen und Referenten des Solarbranchentags. Die Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Thekla Walker, skizzierte zu Beginn die Bedeutung der Photovoltaik für die Energieversorgung, die Wirtschaft und den Klimaschutz im Land und gab einen Überblick über die unterstützenden Aktivitäten des Umweltministeriums.
Walker: Förderung des Solar Clusters geht weiter
Dank der Förderung des Landes kann beispielsweise das Solar Cluster Baden-Württemberg seit 2012 seinen Auftrag verfolgen. Die Ministerin kündigte auf dem Solarbranchentag unter Beifall des Publikums an, das Netzwerk auch 2025 finanziell zu unterstützen. Das Solar Cluster treibt den Solarstromausbau voran, indem es über die Vorteile der Photovoltaik aufklärt, unter anderem mit Veranstaltungen, in den Medien und im Rahmen des Photovoltaik-Netzwerks BW. Die Fachleute des Netzwerks stehen zudem im Austausch mit der Politik, um die Rahmenbedingungen für den Solarstromausbau zu optimieren. Auch Forschungsprojekte stehen auf dem Programm, etwa zur Parkplatz-Photovoltaik.
Dr. Wolf-Peter Schill, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), sprach nach der Ministerin über die Transformation des deutschen Energiesystems, welche Ziele für die Photovoltaik bestehen und wie sie angegliederte Schlüsseltechnologien versorgen kann, etwa die Elektromobilität oder die Wasserstofferzeugung. Eine Übersicht über die juristischen Hürden eines schnelleren Photovoltaikausbaus gab Margarete von Oppen von Orth Kluth Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft.
Wie bei der Bereitstellung von Solarparkflächen eine bundesweite Mengensteuerung aussehen kann, erklärte Dr. Nils Wegner von der Stiftung Umweltenergierecht. Eine Podiumsdiskussion der energiepolitischen Sprecherinnen und Sprecher im baden-württembergischen Landtag thematisierte, wie das Ausbauziel im Südwesten am besten erreicht werden kann. Mit dabei waren Jutta Niemann (Grüne), Raimund Haser (CDU), Gabriele Rolland (SPD) und Frank Bonath (FDP).
Energiewende in der Praxis
Ein zentrales Thema des Solarbranchentages ist die Energiewende in der Praxis. Warum Solarparks und Agri-Photovoltaik die Biodiversität erhöhen können, erläuterte Solar-Custer-Geschäftsführer Andreas Siegemund für die erkrankte Dr. Anna Heimsath vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. Einen Ausbildungs-Booster für Installationsfachkräfte stellte Stefan Eberhard vom Schulungszentrum Energiehelden Academy vor. Dass Nachhaltigkeit und Resilienz bei der Komponentenwahl für Photovoltaikanlagen eine Rolle spielen sollten und dies in Baden-Württemberg auch schon tun, erläuterten Marco Stifel von der EnBW und Matthias Rentschler vom Montagesystemherstelle K2 Systems.
Welche Rohstoffe Deutschland künftig für die Energiewende benötigt und wie sie beschafft werden sollen, das zeigte Johannes Perger von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA). Die gute Nachricht: Es gibt ausreichen Rohstoffe für die Solarindustrie. Zu guter Letzt stellte Christian Benzing vom Beratungsbüro Hendricks & Schwartz Wege zu einem zielführenden Interessenausgleich zwischen Kommunen und Projetträgern vor.
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